Unsere Leistungen
Operative Therapie
Arthoskopische Eingriffe
Die Gelenkspiegelung
Die Funktionsfähigkeit unseres Bewegungsapparates basiert neben der tragenden Fähigkeit unserer Knochen und der Kraft unserer Muskulatur auf der Beweglichkeit unserer Gelenke.
Ist ein größeres Gelenk (wie das Schulter, Ellenbogen, Handgelenk, Hüftgelenk, Kniegelenk oder Sprunggelenk) schmerzhaft, instabil oder im Ausmaß beschränkt, führt dies zu einer sofortigen Minderung der individuellen Leistungsfähigkeit im Berufs- und Privatleben. Bereits eine länger dauernde Einschränkung kann den Leistung- und Breitensport gefährden.
Zum Erhalt der Lebensqualität unserer Patienten haben wir nach einer präzisen und raschen Diagnostik eine adäquate und den Anforderungen angepasste Therapie zum Ziel. Eine Verletzung oder Verschleißerscheinungen in größeren Gelenken zu beheben ohne das empfindliche System durch einen großen Hautschnitt zu gefährden, wird seit vielen Jahren mit Hilfe der Gelenkspiegelung verwirklicht.
Das Wort Arthroskopie stammt aus dem Griechischen und bedeutet Gelenk (=arthros) und „hineinschauen (=skopein). Unsere moderne Medizin versteht hierunter jedoch mehr als nur den Blick in das Gelenk. Es bietet neben der Diagnostik auch die Möglichkeit zu Reparieren (=Therapie). Die Beschaffenheit des Knorpels, der Menisken und der Kreuzbänder ist über das Schlüsselloch Prinzip zu sehen und über spezielle Instrumente zu ertasten.
Diese minimal invasive Behandlung bietet die Möglichkeit zur Glättung von Knorpeloberflächen, Nahttechniken von zerrissenen Strukturen bis hin zum Ersatz von Kreuzbändern.
Wie funktioniert eine Gelenkarthroskopie genau?
Im Normalfall wird das Gelenk über zwei kleine Schnitte von 3-4 mm eröffnet. Über das eine „Portal“ wird eine Optik eingeführt. Zur besseren Darstellung der Strukturen wird mit einem sanften Druck Wasser hineingepumpt. Über einen Bildschirm sieht der Operateur in das Gelenk und kann alle wichtigen Strukturen beurteilen. Über das zweite Portal, ein Arbeitskanal, werden Instrumentarien wie Tasthaken, Zangen, leine Schären, elektrothermische Instrumente und sog. „Shaver“ mit der Fähigkeit Oberflächen zu Glätten, eingeführt.
Durch diese technischen Voraussetzungen kann der erfahrene Operateur die meisten Schäden in einem Schulter- oder Kniegelenk gewebeschonend reparieren. Dies ist der große Vorteil gegenüber einer großen und offenen chirurgischen Behandlung. Die Wundheilung und die Rehabilitation sind deutlich kürzer und die Belastungsfähigkeit ist früher wiederhergestellt. So sind kleinere Eingriffe an Gelenken wie Operationen an Knorpel und Menisken häufig sogar ambulant durchführbar. Ein Ersatz des Kreuzbandes bedarf eines stationären Aufenthaltes von zwei bis drei Tagen.
Welche Verletzungen und Schäden können arthroskopisch behandelt werden?
Je nach Gelenk sind verschiedene Strukturen behandelbar. Die Möglichkeit Verschleißerscheinungen (=degenerative Veränderungen) und Unfall bedingte (=traumatische) Schäden zu reparieren hängt zumeist vom Ausmaß der Verletzung ab.
Schultergelenk
Das Schultergelenk ist das Gelenk des menschlichen Körpers mit der größten Bewegungsfreiheit. Es wird über Muskeln, Sehnen und Bänder stabilisiert und ist mit dieser freien Führung gefährdet, durch Verrenkungen oder direkte Mechanismen verletzt zu werden. Es vor allem eine Gelenklippe (das Labrum) und eine den Oberarmkopf umgreifende Muskelmanschette (Rotatorenmanschette), die der arthroskopischen Behandlung zugänglich ist und genäht oder refixiert werden kann.
Ellenbogengelenk und Handgelenk
Nach Verletzungen wie Brüchen und Verrenkungen (=Luxationen) kann es zu anhaltenden Beschwerden im Ellenbogen- und Handgelenk kommen. Hier kann die Arthroskopie durch Abbildung der Gelenkstrukturen und Entfernung von freien Gelenkkörpern einen guten therapeutischen Ansatz bieten.
Kniegelenk
Das Kniegelenk ist eines der größten Gelenke des Menschen. Durch seinen komplexen Aufbau sind eine Reihe von anatomischen Strukturen durch Verschleiß oder Verletzungen häufig Ursachen von Schmerzen und Instabilität.
- Knorpelschäden
- Meniskusschäden
- Kreuzbandriss
- Kapsel-Bandapparat
Sprunggelenk
Das obere Sprunggelenk trägt beim Gehen und Laufen das drei- bis vierfache des Körpergewichtes und ist durch die enorme Belastung gefährdet nach Brüchen oder Überbelastungen im Sport schmerzhafte Veränderungen der Knorpeloberfläche zu entwickeln. Hier bietet die Arthroskopie die Möglichkeit einer minimal invasiven Behandlung.
Wie sieht die Nachbehandlung aus?
Nach einer ambulanten oder stationär durchgeführten Gelenkspiegelung ist in der ersten Phase die Wundheilung und je nach Eingriff die frühe funktionelle Beübung des Gelenkes entscheidend. Sie ist für einen Behandlungserfolg ausschlaggebend.
Je nach Verletzung, dem therapeutischen Eingriff und der Leistungsfähigkeit des Patienten ist eine Nachbehandlung individuell anzupassen. Folgende Fragen sind vor/nach einem Eingriff zu klären:
- Belastbarkeit (Entlastung, Teilbelastung, Vollbelastung)
- Beübung des Gelenkes (Aktiv, passiv, Bewegungsausmaß)
- Aufbau der stützenden Muskulatur und der Stabilisatoren
- Wie häufig ist der Physiotherapeut aufzusuchen?
- Dauer der Arbeitsunfähigkeit
- Beginn der Sportfähigkeit
- Verhalten nach der Rehabilitationsphase
Welche Risiken hat eine Arthroskopie?
Wie bei jedem operativen Eingriff kann es auch nach einer Gelenkspiegelung zu Komplikationen kommen. Kein Eingriff ist zu 100% sicher! Zu den wichtigsten allgemeinen Operationsrisiken gehört eine Blutung oder Nachblutung. Häufig wird deswegen in der Operation eine Drainage in das Gelenk gelegt, die binnen kurzer Zeit entfernt werden kann. Infektionen sind selten, können jedoch auch nach Tagen und Wochen entstehen. Um diese zu verhindern, werden Gelenkspiegelungen unter strengsten sterilen Bedingungen durchgeführt. Sollte es doch zu einer Infektion des Gelenkes kommen, so ist ggf. eine erneute Operation und die Gabe von Antibiotika notwendig. Gefäß- und Nervenverletzungen, Thrombose und eine Embolie oder eine Gelenkeinsteifung sind selten aber möglich.
Somit sollte eine minimal invasive Gelenkspiegelung nicht leichtfertig und ohne Abwägung von Nutzen und Risiko für den Patienten durchgeführt werden.
Endoprothetik
Wie ist das Hüftgelenk aufgebaut?
Wenn wir gehen, uns drehen oder beugen, ist ein Gelenk maßgeblich im Spiel: unser Hüftgelenk. Es stellt die gelenkige Verbindung des Rumpfes mit den Beinen dar und verbindet Becken- und Oberschenkelknochen. Seine optimale Form als Kugelgelenk garantiert uns große Bewegungsfreiheit. Das Gelenk besteht aus der Hüftpfanne im Beckenknochen und dem Hüftkopf des Oberschenkelknochens. Beide Teile sind mit einer knorpeligen Gleitschicht überzogen. Eine Gelenkkapsel dichtet die gelenkige Verbindung ab. Sie produziert eine Flüssigkeit, die einerseits den Knorpel ernährt und andererseits für eine reibungsfreie Bewegung sorgt. Gleich einem Stoßdämpfer sollen so die gewaltigen Kräfte abgefangen werden, die im Laufe eines Lebens auf das Gelenk einwirken. Bänder zwischen den Knochen geben dem Gelenk die notwendige Stabilität; durch Muskeln und Sehnen wird es bewegt.
Wie kommt es zur Erkrankung?
Verschiedene Ursachen können zu Hüfterkrankungen führen. Der häufigste Auslöser ist der krankhafte Verschleiß des Gelenkknorpels, die Hüftarthrose, auch Coxarthrose genannt. Hierbei unterscheiden wir zwischen der idiopathischen (krankhaften) Arthrose, deren Ursachen noch weitgehend unbekannt sind, und der sekundären Arthrose, die als Folge einer bekannten Grundkrankheit auftritt, zum Beispiel Rheumatismus oder stoffwechselbedingten Durchblutungsstörungen. Weitere Ursachen sind angeborene oder anlagebedingte Formveränderungen des Hüftgelenkes und Unfälle, die zu Gelenkverletzungen führen. Die Folgen kennen Sie: Schmerzen bei Belastungen. Die schmerzfreien Gehstrecken werden immer kürzer, bis auch der Ruhezustand keine Linderung mehr bringt. Gleichzeitig wird das Hüftgelenk immer unbeweglicher. Die krankhaften Veränderungen des Arthrosegelenkes lassen sich im Röntgenbild darstellen. Dabei ist der Knorpelüberzug selbst nicht erkennbar. Die umgebenden Knochenstrukturen lassen aber auf den Zustand des Knorpels schließen: Während man den Knorpel beim gesunden Hüftgelenk am glatten, gleichmäßig ausgeformten Gelenkspalt erkennt, ist der Gelenkspalt beim erkrankten Hüftgelenk durch Knorpelverlust viel schmaler geworden oder völlig verschwunden. Es kommt zu Formveränderungen am Hüftkopf oder an der Hüftpfanne.
Was ist eine Hüft-Totalendoprothese?
Eine Hüft-Totalendoprothese ist der Ersatz des erkrankten Hüftgelenkes durch ein künstliches Implantat. Der Ersatz geschädigter Gelenke ist einer der größten orthopädischen Fortschritte des 20.Jahrhunderts. Dank ständigen technologischen Fortschritts und Einbringung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse hat er sich heute zu einem nahezu perfekten Verfahren weiterentwickelt. In Europa werden jährlich bereits 550000 HüftTotalendoprothesen implantiert, sodass man von einem »Routineeingriff« sprechen kann. Die Endoprothese besteht aus der Hüftpfanne und dem Hüftschaft, auf den ein Kugelkopf aufgesetzt wird, der sich in der Pfanne bewegt. Die Gelenkkomponenten, das heißt die Gelenkflächen, die direkten Kontakt miteinander haben (Gleitpaarung), sind ein Keramikkopf, der gegen einen Pfanneneinsatz aus Polyethylen läuft. Alle verwendeten Materialien sind speziell für medizinische Zwecke entwickelt. Sie zeichnen sich durch eine maximale Gewebeverträglichkeit aus und ermöglichen eine möglichst schmerzfreie und dauerhafte Funktion.
Wann ist ein künstlicher Hüftgelenkersatz erforderlich?
Arthrose und rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis) sind verbunden mit starken Schmerzen und zunehmender Bewegungseinschränkung. Zu Beginn der Beschwerdenerfolgt zunächst die konservative Therapie. Wenn die Schmerzen und die Behinderung im Hüftgelenk aber zunehmen und die konservativen Behandlungen wie Physiotherapie, Packungen, Bäder und Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente ausgeschöpft sind, wird der Einsatz eines künstlichen Gelenkes empfohlen – auch Hüft-Totalendoprothese (HTEP) genannt. Oberstes Ziel ist es, die Schmerzfreiheit und Wiederherstellung der Beweglichkeit mit einem optimalen Prothesensitz zurückzugewinnen. Eine bestehende Beinlängendifferenz kann ausgeglichen werden.